Die Albertville-Realschule in Winnenden war der erste Schauplatz, als am Morgen des 11. März 2009 der bisher unbekannte Tim Kretschmer eine Spur des Todes durch sein Handeln auslöste. Es kam schließlich zu 16 Todesfällen, einschließlich des Selbstmords des Täters, des 17-jährige Tim Kretschmer, der seinen Realschulabschluss auf der Albertville-Realschule in Winnenden ein Jahr zuvor beendet hatte. Weitere Menschen wurden teilweise sehr schwer verletzt.

Tim Kretschmer eröffnete das Feuer mit einer 9 mm Beretta in der Albertville Realschule um ca. 09 Uhr 30. Augenzeugen berichteten, dass Tim Kretschmer zunächst mit der ersten Etage des Schulgebäudes begonnen hatte, wo er sich zwei Klassenzimmer und ein Chemie-Lehrraum zum Ausgangspunkt seines Gemetzels ausgesucht hatte. In diesen beiden Räumen ist die tötete Tim Kretschmer 7 Schüler (6 weibliche und ein männlicher, alle etwa 14-15 Jahre alt) sowie eine Lehrerin. Es wurde von verschiedenen Medien berichtet, dass Tim Kretschmer gezielte Kopfschüsse gegenüber seinen Opfern vorgenommen habe. Der Täter feuerte mehr als 60 Schüsse in der Schule.

Die Schulleitung erhielt schon bald Hinweise in Form einer codierten Ankündigung. Sie löste Alarm aus, informierte die Lehrer und sperrte die Klassenzimmer-Türen zu. Dieses Vorgehen war entwickelt worden, als die Pädagogen nach dem Massaker auf einer Erfurter Schule 2002 erkannt hatten, dass bisherige Strategien weniger geeignet waren, um ein Blutbad an Schulen zu verhindern.

Nach Eingang eines Notrufs von einem Schüler um 09.33 Uhr erreichten bereits wenige Minuten später drei Beamten der örtlichen Polizei auf der Szene und konnten aber nichts unternehmen, als Tim Kretschmer aus dem Gebäude floh und noch zwei Lehrerinnen in der Halle im Vorbeilaufen erschießen konnte.

Tim Kretschmer floh und tötete außerhalb des Gebäudes einen 56-jährigen Gärtner, der in einem Park in der Nähe einer psychiatrischen Anstalt seinen Job zu erledigen hatte. Eine große Zahl von Polizisten sicherte das Gebäude der Schule und suchte nach Tim Kretschmer im gesamten Winnenden für Stunden, ohne Erfolg haben zu können.

Denn bereits gegen etwa 10 Uhr hatte Tim Kretschmer einen Volkswagen der Marke Sharan Minivan auf einem Parkplatz in Winnenden okkupiert. Von seiner Position auf der Rückbank des Fahrers dirigierte er das Fahrzeug nach Wendlingen, 40 km entfernt von Winnenden. Vom Rücksitz aus soll er zum Fahrer Igor W. gesagt haben: „Soll ich mal zum Spaß ein paar Autofahrer abschießen?“

Doch Igor W. gelang es schließlich, seinen VW Sharan auf einen Grünstreifen zu steuern und die Flucht anzutreten. Tim Kretschmer rannte aber zu Fuß durch ein Industriegebiet von Wendlingen, kam zu einem VW-Autohaus und legte dort einen kroatischen Autoverkäufer und dessen Kunden um. 13 Kugeln durchsiebten ihre Körper.

Als Tim Kretschmer aus dem VW-Autohaus rennt, eröffnet er noch das Feuer auf seine polizeilichen Verfolger. Zwei Polizisten können von ihm schwer verletzt nur noch in die Intensivstation verbracht werden. Doch als Tim Kretschmer von einer Kugel eines noch handlungsfähigen Beamten am Bein getroffen wird, setzt er sich seine Beretta an den Kopf und beendet damit den Amoklauf und sein kurzes Leben.