Mainz (ots) –

Eine gewisse Dramatik war der Bundespressekonferenz zur Corona-Lage nicht abzusprechen, als RKI-Präsident Lothar Wieler und der geschäftsführende Gesundheitsminister Jens Spahn über die aktuelle Situation informierten. Schade eigentlich, dass die beiden mit ihren Mahnungen erst einen Tag nach dem 11.11. an die Öffentlichkeit gegangen sind. So konnten die Fastnachter und Karnevalisten im Lande noch einmal ausgelassen feiern, bevor ihnen der Ernst der Lage deutlich gemacht wurde. Das Virus zirkuliert leider überall, auch unter den geimpften und genesenen Fastnachtern. Denn dass die Impfung nicht zu 100 Prozent vor einer Ansteckung schützt, wissen wir ja nun schon länger. Und dass man auch unter 2G-Bedingungen vorsichtig sein sollte, ist ebenfalls nicht neu. Denn die Inzidenzen steigen schon seit Ende September. Man hat viel zu lange den Fokus allein auf die Ungeimpften gelegt und dadurch vermittelt, nur sie seien gefährdet. Dass die Wahrscheinlichkeit hoch ist, sich zu infizieren, stand aber schon in der vergangenen Woche im RKI-Bericht, und in der Woche davor ebenfalls. Man hätte auf den Ernst der Lage schon viel früher hinweisen können. Stattdessen wird nun an die Vernunft der Bürger appelliert, große Veranstaltungen zu meiden und auch Kontakte im privaten Bereich freiwillig zu reduzieren. Wie vernünftig diese sind, muss sich nun zeigen. Denn die Verantwortung wird auf die Bürger abgewälzt, da die Ministerpräsidenten und die geschäftsführende Kanzlerin sich erst Ende nächster Woche in einer Krisenrunde austauschen wollen. So vergeht erneut wertvolle Zeit.

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