Berlin (ots) – Das Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit präsentiert vom 4. Juni bis zum 30. Oktober 2021 erstmals in Deutschland die Sonderausstellung „Rotspanier“. Das Schicksal der spanischen Zwangsarbeiter im Zweiten Weltkrieg ist hierzulande nur wenig bekannt. Zur digitalen Eröffnung spricht auch der spanische Botschafter.

Neben 13 Millionen Kriegsgefangenen, KZ-Häftlingen und Zivilarbeitenden, die während des Zweiten Weltkriegs im Deutschen Reich Zwangsarbeit leisten mussten, gab es in den besetzten Ländern noch mal eine ähnliche Zahl von Menschen, die vor Ort oder in anderen Ländern zur Arbeit rekrutiert und ausgebeutet wurden.

Dazu gehörten auch antifaschistische Republikaner, die im spanischen Bürgerkrieg vom Militär unter General Franco besiegt wurden. Knapp eine halbe Million Menschen floh 1939 nach Frankreich. Für mehr als 100 000 Flüchtlinge begann damit eine Odyssee durch Konzentrations- und Arbeitslager. Die von der NS-Propaganda als „Rotspanier“ bezeichneten Franco-Gegner wurden Opfer von Internierung, Ausbeutung und Deportation.

Dreisprachige Wanderausstellung erstmals in Deutschland

Die dreisprachige Ausstellung (deutsch, französisch, spanisch) der Historiker Dr. Peter Gaida und Dr. Antonio Muñoz Sánchez zeigt zum ersten Mal in Deutschland die Geschichte dieser vergessenen Zwangsarbeiter. Dabei geht es um den Einsatz der spanischen Flüchtlinge in der französischen Armee und in der Kriegswirtschaft. Die „Rotspanier“ mussten sowohl für das Vichy-Regime, das mit dem NS-Regime kollaborierte, Zwangsarbeit leisten als auch für die deutsche Besatzungsmacht. Sie wurden zum Beispiel für den Bau des „Atlantikwalls“ bei der „Organisation Todt“ eingesetzt. Im Laufe des Krieges wurden Tausende in Konzentrationslager deportiert.

Wo: Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit, Baracke 5 | Britzer Straße 5 | 12439 Berlin

Wann: 4. Juni – 30. Oktober, Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr, Eintritt frei.

Wer: Dr. Peter Gaida und Dr. Antonio Muñoz Sánchez in Kooperation mit der Vereinigung „Ay Carmela“ und der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“

Weitere Informationen (auch zu Hygienemaßnahmen) gibt es auf unserer Internetseite www.ns-zwangsarbeit.de

Digitale Eröffnung am 3. Juni um 19 Uhr:

Begrüßung: Dr. Christine Glauning, Leiterin des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit

Grußwort: S.E. Ricardo Martínez, Botschafter des Königreichs Spanien

Vortrag und Einführung: Dr. Peter Gaida, Kurator der Ausstellung

Live-Stream zur Eröffnung auf unserem YouTube-Kanal oder via Zoom: https://kurzelinks.de/Rotspanier

Pressekontakt:

Fabian Vögtle
Pressereferent

Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit
Britzer Str. 5 | 12439 Berlin
Tel: +49 30 6390 288 14
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Quelle: Presseportal